Nase

Chronische Sinusitis: Blockierte Atmung

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Junge Frau mit Schmerzen in den Nebenhöhlen
pexels/Karolina Grabowska

Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) kann aus einer nicht ausgeheilten akuten Sinusitis hervorgehen. Oft sind aber auch Allergien, Nasenpolypen oder anatomische Besonderheiten wie eine verkrümmte Nasenscheidewand die Ursache.

Nasennebenhöhlen sind mit Schleimhaut ausgekleidete luftgefüllte Hohlräume im Stirn- und Nasenbereich. Meist entstehen Entzündungen aus Belüftungsstörungen der Nasennebenhöhlen. Diese Entzündungen führen zu Schleimhautschwellungen in der Nase und in den Nasennebenhöhlen selbst. Die verdickte Schleimhaut kann dann die Ausführungsgänge der Nasennebenhöhlen verstopfen und einen Sekretabfluss verhindern. Sie kann aber auch Schleimhautpolypen bilden, die dann die Nasennebenhöhlen und auch die Nasenhaupthöhle ausfüllen.

Eingeschränkte Lebensqualität

Von einer chronischen Sinusitis spricht man, wenn Nasennebenhöhlenentzündungen häufiger als viermal im Jahr auftreten oder länger als zwölf Wochen anhalten. Sie kann für die Betroffenen sehr belastend sein und die Lebensqualität einschränken.

Liegen anatomische Veränderungen, wie z.B. eine verkrümmte Nasenscheidewand oder eine verdickte Nasenmuschel vor, können Nasennebenhöhlenentzündungen verstärkt auftreten. Auch Zahnentzündungen können eine Ursache sein.

Bei einer chronischen Sinusitis haben Patienten oft wesentlich schwächere Beschwerden als bei einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung. Allerdings kann es bei der chronischen Variante zwischendurch zu akuten Infektschüben mit stärkeren Schmerzen kommen.

Diagnostik: Bilder aus dem Naseninneren

Nach einer sorgfältigen Anamneseerhebung kann der HNO-Arzt oder die HNO-Ärztin den Zustand der Nasenscheidewand, der Nasenmuscheln und der Zugänge zu den Nasennebenhöhlen untersuchen. Neben der einfachen Rhinoskopie – einer Nasenspiegelung – werden regelmäßig Endoskope eingesetzt.

Bildgebende Verfahren wie die Sonographie, die digitale Volumentomographie (DVT), die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie (MRT) visualisieren Veränderungen in den Nasennebenhöhlen. Die Darstellung der anatomischen Gegebenheiten liefert wertvolle Hinweise für die Planung einer gegebenenfalls notwendigen Operation. Eine allergische Ursache kann mit einem Allergietest nachgewiesen werden.

Behandlung: Wieder frei atmen

Ziel einer Behandlung ist es, die Belüftung der Nasennebenhöhlen wiederherzustellen. Dazu ist es wichtig, die verdickte Schleimhaut abzuschwellen, den Sekretabfluss zu optimieren und mögliche Entzündungsherde zu sanieren. Auch kann es notwendig sein, anatomische Engstellen zu beseitigen.

Schleimhautpflegende Maßnahmen führen dazu, dass das Nasennebenhöhlensystem wieder besser belüftet wird und auch das Sekret leichter abfließen kann. Geeignet sind:

  • Dampfbäder oder Nasenspülungen mit Kochsalzlösung,
  • Nasenöle oder Nasensalbe sowie
  • schleimlösende Medikamente vorrangig auf pflanzlicher Basis.

Cortisonhaltige Nasentropfen und -sprays können das Abschwellen der Schleimhaut unterstützen. Abschwellende Nasentropfen werden primär bei akuter Nasennebenhöhlenentzündung eingesetzt. Sie dürfen aufgrund des Gewöhnungseffektes nur kurzfristig eingesetzt werden, in der Regel fünf bis sieben Tage. Bei einer bakteriellen Infektion können Antibiotika zum Einsatz kommen.

Zur Linderung der Symptome helfen bei Allergikern cortisonhaltige Nasensprays und andere antiallergische Medikamente. Um die Ursachen kausal anzugehen, kann eine Hyposensibilisierung nötig werden.

Ist die Behandlung mit konservativen Methoden nicht ausreichend, kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein. Durch eine Operation können anatomische Engstellen erweitert, dabei verdickte Schleimhaut sowie Polypen beseitigt und mögliche Infektherde saniert werden. Mitunter ist eine Begradigung der Nasenscheidewand darin eingeschlossen.