Schnarchen

Schnarchen ist nicht immer harmlos

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Schnarchen ist ein häufig auftretendes Phänomen. Etwa jeder Zweite schnarcht regelmäßig in der Nacht, Tendenz steigend bei zunehmendem Alter. Auch wenn das Schnarchen nicht immer gesundheitsgefährdend ist, belastet es Betroffene und ihre Partner enorm.

Im Schlaf entspannt sich die Körpermuskulatur. Um dennoch ungehindert weiteratmen zu können, bleiben Zunge und Gaumenzäpfchen normalerweise leicht angespannt. Erschlafft jedoch die Rachenmuskulatur und verengen sich die oberen Luftwege, ist ein stärkeres Ein- und Ausatmen nötig. Dadurch strömt die Luft mit mehr Widerstand durch die Atemwege und bringt Gaumen, Zäpfchen und Zunge zum Vibrieren.

Änderungen des Lebensstils mit großer Wirkung

Einfaches Schnarchen ist aus medizinischer Sicht nicht zwingend therapiebedürftig. Ein Besuch beim HNO-Arzt ist dennoch empfehlenswert, da eine Behandlung die Lebensqualität von Betroffenen und ihren Partnern durchaus verbessern kann. Bereits kleine Änderungen des Lebensstils können große Wirkung erzielen:

  • Gewichtsreduktion
  • Leichtes und nicht zu spätes Abendessen
  • Schlafhygiene: Dazu gehören ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus mit festen Schlafenszeiten sowie eine kühle, ruhige und gut gelüftete Schlafumgebung
  • Schlafposition: Ideal ist die Seitenlage, da die Rückenlage das Schnarchen begünstigt
  • Verzicht auf Schlaf- und Beruhigungsmittel
  • Verzicht auf Nikotin und Alkohol

Bei lautem und unregelmäßigem Schnarchen sowie bei Störungen der Schlafqualität ist ein Arztbesuch unerlässlich. Dieses kann nämlich ein Hinweis auf Atmungsstörungen sein. Atemaussetzer im Schlaf, die sogenannte Schlafapnoe, kommt u.a. durch eine Verengung der oberen Atemwege zustande und ist unbedingt behandlungsbedürftig. Daneben gibt es aber auch zahlreiche andere Ursachen für Atemaussetzer.

HNO-ärztliche Untersuchung gibt Aufschluss

Um die Ursache des Schnarchens zu ergründen, kommen verschiedene Untersuchungen infrage. An erster Stelle steht immer eine gründliche Befragung (Anamnese) durch den HNO-Arzt oder die HNO-Ärztin. Anschließend steht eine sorgfältige Untersuchung des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs an. Manchmal ist es zudem nötig, den Bissstatus zahnärztlich zu überprüfen, da auch eine Fehlstellung des Kiefers und/oder der Zähne das Schnarchen auslösen kann.

Viele HNO-Ärzte bieten eine ambulante Schlafuntersuchung an, um Schlafverhalten und -qualität des Patienten zu erfassen. Bei auffälligen Befunden erfolgt dann zusätzlich eine Untersuchung in einem Schlaflabor. Im Laufe von ein bis zwei Nächten fertigen Schlafmediziner dort ein umfassendes Schlafprotokoll an, das entscheidend für die Festlegung der weiteren Therapie ist.