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Nasenbluten: Kein Grund zur Panik

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Nasenbluten ist unangenehm, aber kein Grund zur Panik. Gerade bei Kindern und Jugendlichen kommt es gelegentlich zu Nasenbluten ohne ersichtlichen Grund. Wann eine ärztliche Abklärung dennoch ratsam ist, erfahren Sie hier.

In der Regel entsteht Nasenbluten durch eine Verletzung der feinen Gefäße in der stark durchbluteten Nasenschleimhaut. Im vorderen Teil der Nase treffen gleich mehrere Blutgefäße zusammen, sodass hier etwa 90 Prozent der Blutungen entstehen. Diese sind in der Regel ungefährlich.

Um Nasenbluten auszulösen, reicht oft schon ein kräftiges Schnäuzen oder Nasebohren. Begünstigt wird dies durch gereizte oder vorgeschädigte Schleimhäute, die besonders unter trockener Heizungsluft im Winter, Klimaanlagen im Sommer oder Allergien – wie zum Beispiel Heuschnupfen – leiden. Auch abschwellende Nasentropfen oder -sprays sowie blutverdünnende Medikamente (z. B. Aspirin, Marcumar, Xarelto) können die Blutungsneigung fördern. Äußere Einwirkungen wie Nasenschleimhautverletzungen bei (häufigen) Nasenabstrichen, ein Schlag oder Sturz können ebenfalls zu Nasenbluten führen.

Sofortmaßnahmen

Bei Nasenbluten sollte man auf keinen Fall den Kopf in den Nacken legen. Stattdessen ist es ratsam, sich aufrecht hinzusetzen und den Kopf nach vorne hängen zu lassen. So wird der Blutdruck im Kopf verringert. Zum Stoppen der Blutung ist das Zusammendrücken der Nasenflügel für einige Minuten hilfreich. Zur Unterstützung kann man einen kalten Lappen oder eine Kühlkompresse in den Nacken legen. Durch einen Reflex ziehen sich dann nämlich die Blutgefäße in der Nase zusammen.

Wann zum Arzt?

Lässt sich die Blutung durch diese Erste-Hilfe-Maßnahmen nicht stoppen, muss der Betroffene umgehend ärztlich versorgt werden. Bei Erwachsenen liegt das Zeitlimit bei 20 Minuten, bei Kindern sollte die Blutung früher zum Stillstand gebracht werden. Ein Arztbesuch ist auch nötig, wenn die Blutung außergewöhnlich stark oder die Nase sichtbar verletzt ist. Dringend erforderlich ist medizinische Hilfe zudem, wenn die Blutung im hinteren Teil der Nase auftritt. Ein klares Anzeichen hierfür ist, dass das Blut nicht vorne aus der Nase läuft, sondern hauptsächlich hinten den Rachen hinunter.

Bei wiederkehrendem Nasenbluten sollte ein Termin in der HNO-Facharztpraxis vereinbart werden, um die Ursache abzuklären. Denn häufiges Nasenbluten kann auch ein Begleitsymptom oder Anzeichen einer ernst zu nehmenden Krankheit sein. Neben Nierenerkrankungen und Bluthochdruck können auch Patienten mit Leukämie oder einer angeborenen Funktionsstörung der Blutplättchen (Thrombopathie) zu Nasenbluten neigen. Letztlich kann Nasenbluten auch ein erstes Zeichen von Nasentumoren sein. 

Sind verletzte Blutgefäße die Ursache für wiederkehrendes Nasenbluten, kann der HNO-Arzt oder die HNO-Ärztin diese veröden. Oft empfiehlt sich auch eine Behandlung des Naseninnenraumes mit einer speziellen Salbe. Auch operative Eingriffe sind manchmal notwendig. Bei systemischen Ursachen ist eine Behandlung der Grunderkrankung erforderlich, um langfristige Besserung zu erlangen. Hier ist oft eine enge Zusammenarbeit mit Fachärzten anderer Disziplinen angezeigt.

Tipps zur Vorbeugung

  • Übermäßiges Naseschnäuzen vermeiden. Eine gesunde Nase reinigt sich selbst.
  • Genug trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten. Im Winter helfen zudem Luftbefeuchter oder spezielle Nasensalben oder -öle.
  • Regelmäßiges Inhalieren oder Nasespülen mit einer Kochsalzlösung befeuchtet die Nasenschleimhaut.
  • Auf eine vitaminreiche Ernährung achten. Vitamin K, das zur Blutgerinnung notwendig ist, kommt vor allem in Grüngemüse vor.