Eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, ist die häufigste Infektionskrankheit überhaupt. Mehr als 200 verschiedene Erkältungsviren sind bekannt. Dazu gehören u.a. Rhino-, Corona- und Parainfluenza-Viren. Sie alle können Schnupfen, Halsschmerzen, Reizhusten und ein Krankheitsgefühl verursachen. Viren werden in erster Linie durch Tröpfcheninfektion übertragen. Insbesondere wenn eine verschnupfte Person niest, werden große Mengen virushaltigen Aerosols freigesetzt.
Erkältung: Wie oft im Jahr?
Wegen der großen Virenvielfalt kann der Körper leider keine Immunität aufbauen. Es ist daher normal, dass Menschen mehrmals im Jahr erkranken: Kinder durchschnittlich sechs bis zehn Mal, Erwachsene zwei bis vier Mal. Besonders in der kalten Jahreszeit ist das Infektionsrisiko erhöht, da das Immunsystem durch die Kälte oft angeschlagen ist. Zudem hält man sich öfter in geschlossenen Räumen mit anderen Menschen auf, was das Infektionsrisiko erhöht. Trockene Heizungsluft greift oftmals die Schleimhäute an und schwächt so deren Abwehr.
Die ersten Erkältungssymptome zeigen sich etwa zwei bis sieben Tage nach einem Kontakt mit Erkältungsviren. Nach rund einer Woche ist die Erkältung in der Regel überstanden. Anders als echte Grippeviren oder das Coronavirus sind Erkältungsviren harmlos.
Ständig erkältet
Hellhörig werden sollte man, wenn die Erkältung immer wiederkommt. Dies kann auf eine geschwächte Immunabwehr hindeuten. Folgende Personengruppen sind vermehrt von Erkältungen betroffen und haben oft auch stärkere Symptome als andere Erkältete:
- Raucher
- Menschen mit angeborenen Krankheiten des Immunsystems
- Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes
- mangelernährte Menschen
- Menschen mit psychischem Stress
- Menschen mit Schlafstörungen/Schlafmangel
- Kleinkinder
- Menschen, die viel Kontakt mit erkälteten Menschen haben
Treten Erkältungen immer wieder auf, ohne dass es dafür eine Erklärung gibt, sollte man einen Arzt aufsuchen. Ein Blutbild kann Hinweise auf möglicherweise vorliegende Erkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem geben. Auch sollte man an eine Allergie denken. Wiederkehrender Schnupfen und Halskratzen können auch darauf zurückzuführen sein.
Tipps: Erkältungen vorbeugen und Immunsystem stärken
Wer in der kalten Jahreszeit sein Immunsystem stärken möchte, kann es folgendermaßen unterstützen:
- Gesunde Ernährung: Frisches Gemüse, Obst, Salate und Kräuter enthalten wichtige Nährstoffe, die das Immunsystem stärken.
- Regelmäßige Bewegung im Freien: Die Sonne regt die Vitamin D-Bildung im Körper an, was für eine intakte Infektabwehr wichtig ist. Außerdem befeuchtet frische Luft die Schleimhäute. Durch Bewegung wird das Herz-Kreislauf-System angeregt und das Immunsystem stimuliert.
- Stress reduzieren: Die Ausschüttung von Stresshormonen schwächt die Immunabwehr.
- Ausreichend schlafen: Im Schlaf führt der Körper wichtige Regenerationsprozesse durch und auch das Immunsystem läuft auf Hochtouren. Schlaf unterstützt die Arbeit der Abwehrzellen.
- Rauchstopp: Rauchen schwächt die Immunabwehr. Aufgrund der giftigen Substanzen sind Raucher anfälliger für Atemwegsinfekte und andere Erkrankungen. Rauchen schwächt die Lungenfunktion und die Abwehrfunktion der Schleimhäute in den Atemwegen, was Infekte begünstigt.
- Alkohol vermeiden: Wie Rauchen begünstigt auch Alkohol Entzündungsprozesse im Körper und wirkt schwächend auf das Immunsystem.
- Genügend Wasser trinken: Flüssigkeit hält die Schleimhäute feucht und unterstützt so die Infektabwehr.
- Regelmäßig Händewaschen: Unterwegs kommt man mit vielen Erregern in Kontakt, etwa durch Treppengeländer, Türklinken, Haltegriffe in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Tastaturen von Automaten. Hygiene ist auch mit Blick auf das Coronavirus SARS-CoV-2 bedeutsam.