Zunächst ist festzuhalten, dass „grippaler Infekt“ und „Erkältung“ zwei verschiedene Namen für ein und dasselbe Krankheitsbild sind. Als Infektauslöser kommen rund 200 verschiedene Erreger infrage, darunter auch Rhino-, Corona- und RSV-Viren (Respiratorisches Synzytial-Virus). Letztere haben im Winter 2022/23 für besonders viele schwere Infekte bei Kindern gesorgt und sind dadurch in der Bevölkerung sehr bekannt geworden.
Influenza durch Impfung abwehren
Eine echte Grippe, auch Influenza genannt, verläuft in der Regel schwerer als ein grippaler Infekt. Sie wird ausschließlich durch Influenza-Viren ausgelöst. Dieser Umstand macht es möglich, gegen die Grippe zu impfen. Influenzaviren verändern sich allerdings ständig und bilden häufig neue Varianten. Dadurch kann man sich im Laufe seines Lebens öfter mit der Grippe anstecken. Zudem erfordern die Veränderungen eine nahezu jährliche Anpassung des Influenza-Impfstoffs. Die Impfung schützt zwar nicht hundertprozentig, allerdings senkt sie das Risiko, an einer Grippe zu erkranken, deutlich. Gegen einen grippalen Infekt schützt die Grippe-Impfung natürlich nicht.
Folgende Unterschiede können auch ohne Erregernachweis darauf hinweisen, ob es sich um einen grippalen Infekt oder eine Influenza handelt:
Grippaler Infekt | Influenza |
schleichender Beginn mit langsamer Verschlimmerung oder Zunahme der Symptome | plötzlicher Beginn mit deutlichen Kopf- und Gliederschmerzen, Erschöpfung und Fieber |
erhöhte Temperatur oder leichtes Fieber | hohes Fieber über 38,5°C |
deutliche Besserung innerhalb weniger Tage | langwieriger Verlauf mit bis zu einer Woche Bettruhe und häufig mehreren Wochen Genesungsdauer |
Wer sich ernsthaft krank fühlt und unter Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen leidet, sollte immer einen Arzt aufsuchen. Er kann bei Bedarf eine Krankschreibung ausstellen und Medikamente verordnen, die die Symptome lindern.
Komplikationen bei Influenza
Die Schwere einer Influenza-Infektion kann ganz unterschiedlich ausfallen. Die Grippe kann mit leichten oder auch ganz ohne Beschwerden ablaufen, aber auch mit sehr schweren Krankheitsverläufen einhergehen. Als häufigste Komplikation wird die Lungenentzündung gefürchtet. Bei Kindern entwickeln sich mitunter Mittelohrentzündungen. Selten können auch Entzündungen des Gehirns oder des Herzmuskels auftreten. Besonders gefährdet sind Senioren, Schwangere und Menschen mit einer chronischen Grunderkrankung.
Die Influenza ist sehr ansteckend und kann sowohl durch Tröpfchen- als auch durch Schmierinfektionen weitergegeben werden. Bei grippalen Infekten hängt der Übertragungsweg vom jeweiligen Erreger ab.
Um eine Weiterverbreitung zu verhindern, sind in beiden Fällen folgende Verhaltensweisen empfehlenswert:
- Kontakte beschränken,
- in der akuten Krankheitsphase zu Hause bleiben und ggf. Bettruhe einhalten,
- regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife,
- Händeschütteln vermeiden,
- Einmaltaschentücher benutzen,
- Schleimhäute von Augen, Mund und Nase so wenig wie möglich mit den Händen berühren.
Übrigens: Bei Krankheiten, die durch Viren ausgelöst werden, sind Antibiotika wirkungslos. Sie kommen gegebenenfalls zum Einsatz, wenn zusätzlich Komplikationen auftreten, die durch Bakterien verursacht werden. Dies können zum Beispiel Lungenentzündungen sein.