Die UV-Strahlung der Sonne kann Hautkrebs auslösen und die Haut schneller altern lassen. Sonnencreme ist bei korrekter Anwendung ein guter Schutz, der allerdings nicht unbegrenzt wirkt. Am sichersten ist deshalb die Vermeidung von intensiver Strahlung und das Tragen von Kleidung im Sonnenlicht.
Duftstoffe oft kritisch
Für Menschen mit Allergien ist es nicht immer einfach, den passenden Sonnenschutz zu finden. Bestimmte Inhaltsstoffe, wie beispielsweise Duftstoffe, können leichte bis heftige Hautreaktionen auslösen – von Rötungen über Juckreiz bis hin zu Ausschlägen und Bläschen.
Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Sonnenschutzmitteln, die ohne Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe auskommen. Dennoch kann es eine Weile dauern, bis Allergiker das passende Produkt gefunden haben. Wer unsicher in Bezug auf die Verträglichkeit von Inhaltsstoffen ist, sollte sich bei seinem Allergologen beraten lassen. In spezialisierten HNO-Facharztpraxen mit dem Schwerpunkt Allergologie kann man eine Allergiediagnostik durchführen lassen.
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Sonnencreme mit unterschiedlicher Wirkweise:
- Produkte mit mineralisch-physikalischen (unlöslichen) UV-Filtern sowie
- Produkte mit organisch-chemischen (löslichen) UV-Filtern.
Mineralische Sonnencremes besser verträglich
Viele Allergiker vertragen die mineralischen Sonnencremes besser. Sie enthalten winzige Partikel wie Titan- oder Zinkoxid, die das Sonnenlicht wie ein Spiegel reflektieren und so die Haut schützen. Allerdings ziehen die mineralischen Produkte schlechter ein und hinterlassen oftmals einen weißlichen Film auf der Haut, der sich klebrig anfühlen kann.
Sonnencremes mit organisch-chemischen Schutzstoffen sind meistens angenehmer auf der Haut und in der Handhabung. Sie arbeiten jedoch mit einer chemischen Reaktion, bei der die enthaltenen Moleküle die UV-Strahlen neutralisieren. Zu den Wirkstoffen gehört unter anderem Octinoxat. Die empfindliche Haut von Allergikerinnen und Allergikern kann durch chemische UV-Filter unter Umständen stärker gereizt werden als durch mineralische Filter.
Inhaltsstoffe prüfen
Leider müssen nicht alle Duftstoffe auf Kosmetikartikeln deklariert werden. Eine Ausnahme bilden 80 Duftstoffe, die als häufig allergieauslösend identifiziert worden sind. Dazu gehören hochpotente Allergieauslöser mit einem hohen Sensibilisierungspotential wie Evernia Prunastri Extract (Eichenmossextrakt), Evernia Furfuracea Extract (Baummoosextrakt), Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexene Carboxaldehyde (Lyral) sowie Isoeugenol (Ylang-Ylang, Muskatnussöl). Vorsichtig sollte man auch bei Cinnamal (Zimtaldehyd), Cinnamyl Alcohol (Zimtalkohol), Citral (Zitronenöl, Lemongras), Farnesol und Hydroxycitronellal sein.
Dem Deutschen Allergie- und Asthmabund e. V. (DAAB) zufolge hängt die Allergenität der Duftstoffe auch von äußerlichen Einwirkungen wie Luft oder Licht ab. Erst durch Kontakt mit Sauerstoff oder UV-Licht mutieren manche Substanzen, die in Reinform nur schwache Kontaktallergien auslösen, zu stark reizenden Folgeprodukten. Ein Check der Inhaltsstoffe ist vor dem Kauf eines Sonnenschutzes also immer ratsam. Hilfreich können Apps zur Überprüfung von Schadstoffen in Kosmetikprodukten sein, von denen inzwischen mehrere auf dem Markt sind.

