Alles, was wir mit den Ohren wahrnehmen, ist Schall. Dieser geht von schwingenden Körpern aus, den sogenannten Schallquellen. Dies können Musikinstrumente, die menschliche Stimme, Motoren, Lautsprecher und vieles mehr sein. Dabei gibt es eine Hörschwelle, die bei 16 Hz liegt, sowie eine Schmerzschwelle von etwa 20 kHz. Schallwellen mit einer Frequenz von über 20 kHz bezeichnet man als Ultraschall. Bei einer Frequenz von unter 16 Hz spricht man von Infraschall.
Ultraschall (Sonografie) wird beispielsweise in der Medizin als bildgebendes Verfahren angewandt. Ultraschallwellen belasten den menschlichen Körper deutlich weniger als Röntgenstrahlen. Infraschall, also Schall mit Frequenzen zwischen 0 Hz und 16 Hz, tritt beispielsweise im Zusammenhang mit Erdbeben oder tektonischen Verschiebungen auf. Auch Schiffsbewegungen, die die Seekrankheit verursachen, liegen im Infraschallbereich. Teilweise erzeugen Maschinen niederfrequenten Lärm, den wir mit unseren Ohren nicht wahrnehmen können, der uns aber trotzdem stört. Das liegt daran, dass er – bei hohen Schalldruckpegeln – als Vibration oder Druckgefühl im Körper spürbar ist. Infraschall kann unser Wohlbefinden also beeinträchtigen, ohne dass wir die Quelle dafür ausmachen können, da wir Menschen kein Sinnesorgan für Infraschall haben.
Fledermäuse nutzen Ultraschall
Einige Tiere haben uns hinsichtlich der Schallwahrnehmung einiges voraus. Viele Hundebesitzer kennen die Hundepfeifen, deren Ton sie selbst nicht hören können, ihre Vierbeiner aber schon. Diese Pfeifen arbeiten mit Frequenzen im Ultraschallbereich. Besonders bekannt für die Nutzung des Ultraschalls für die Orientierung und den Beutefang sind Fledermäuse. Dabei wird ein ähnliches Verfahren angewandt wie bei einem Echolot. Die Tiere stoßen Laute im Ultraschallbereich aus. Diese werden an Hindernissen oder Beutetieren reflektiert und der reflektierte Ultraschall wird von den Fledermäusen wieder aufgenommen. Sie erkennen schließlich an der Laufzeit und der Art des reflektierten Schalls, in welcher Entfernung sich Hindernisse oder Beutetiere befinden.
Infraschall unter Wasser besonders schnell
Elefanten nutzen zur Kommunikation häufig Infraschall-Laute, die für den Menschen nicht hörbar, sondern höchstens als eine Art Vibration spürbar sind. Die tiefen Töne mit einer Frequenz von unter 20 Hertz können die Lautstärke eines Gewitterdonners erreichen. Elefanten können sich mithilfe dieser Töne über mehrere Kilometer verständigen, da sich Infraschall hervorragend über große Entfernungen ausbreitet. Sie nutzen dieses Kommunikationsmittel beispielsweise zur Partnersuche in der Paarungszeit. Auch Nilpferde wenden den Infraschall zur Kommunikation an, und zwar an Land und im Wasser. Hier breitet er sich viermal schneller aus als in der Luft. Als „Meister des Infraschalls“ gelten die Wale, die den Infraschall vor allem zur Revierabgrenzung nutzen, um den Gruppenzusammenhang zu stärken. Auch in der Paarungszeit ist er den riesigen Säugetieren behilflich. Die mächtige Stimme eines Blauwals besitzt in etwa die Schallenergie eines startenden Space-Shuttles. Forscher gehen davon aus, dass sich die Meeresgiganten mithilfe von Infraschall über mehrere hundert, wenn nicht sogar tausend Kilometer verständigen können

