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Allergiker: Coronaimpfung richtig planen

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Viele Allergiker sind unsicher, ob sie sich gegen das Corona-Virus impfen lassen sollen. Dies ist durchaus möglich und sinnvoll. Je nach Allergie sollte die Impfung jedoch gut geplant sein.

Das Paul-Ehrlich-Institut und das Robert Koch-Institut haben gemeinsam mit verschiedenen medizinischen Fachgesellschaften ein Impfdiagramm für Allergiker entwickelt, an dem sich Patienten und impfende Ärzte orientieren können. Es bezieht sich auf mRNA-Impfstoffe und hat immer zum Ziel, schwere allergische Reaktionen zu vermeiden. Das Schema stuft Allergiker in drei Kategorien ein:

  • Alle Allergiker, die nicht gegen Medikamente allergisch sind, können – unabhängig von der Schwere ihrer Allergie – unbedenklich geimpft werden. Dazu gehören u. a. Personen, die auf Tierhaare, Wespengift, Nahrungsmittel, Duftstoffe, Nickel, Pollen oder Milben reagieren. Die Nachbeobachtungszeit beträgt 15 Minuten.
  • Personen, bei denen in der Vergangenheit ein allergischer Schock oder eine schwere allergische Reaktion auf Medikamente oder auf einen Impfstoff bzw. Impfstoff-Bestandteil beobachtet wurde, der nicht in den COVID-19-mRNA-Impfstoffen enthalten ist, können ebenfalls geimpft werden. Hier empfiehlt sich aber eine Nachbeobachtungszeit von 30 Minuten.
  • Patienten, die nach der 1. oder 2. Dosis eines COVID-19-mRNA-Impfstoffs eine Anaphylaxie oder eine schwere allergische Reaktion erlitten haben oder bei denen eine Überempfindlichkeit auf einen Inhaltsstoff der mRNA-Impfstoffe bekannt ist, sollten vorsichtig sein. Dies gilt ebenso bei bekannten allergischen Reaktionen auf PEG (Polyethylenglycol), das beispielsweise in Kontrast- und Abführmitteln vorkommt. Betroffene sollten sich unbedingt in einem Allergiezentrum (s.u.) beraten lassen. Hier wird zunächst ein Allergietest durchgeführt. Gibt dieser keinen Anhalt für eine Allergie gegen einen Bestandteil des Impfstoffs, kann „nach strenger individueller Risiko/Nutzen-Abwägung und unter erhöhter Notfallbereitschaft“ geimpft werden, so die Empfehlung. Die Nachbeobachtungszeit beträgt 30 Minuten. Personen, bei denen eine Allergie festgestellt wird, sollten nicht mit einem mRNA-Impfstoff geimpft werden. In diesem Fall könnte ein proteinbasierter oder ein Vektorimpfstoff als Alternative in Frage kommen.  

Eine Liste mit den allergologischen Zentren in Deutschland finden Sie auf www.aeda.de.

Das Ablaufdiagramm können Sie hier als PDF-Datei herunterladen.