Egal ob Corona, Grippe oder ein Infekt – jede Virusinfektion fordert das Immunsystem heraus. Denn es benötigt viel Energie, um die Viren zu bekämpfen. Schon einfache Erkältungen gehen deshalb oft mit Müdigkeit und Erschöpfung einher. Wer trotz Krankheitssymptomen weiterhin Sport treibt, beansprucht die körpereigene Abwehr in hohem Maße. Wird die Belastung zu hoch, schwinden die Reserven für die Virusabwehr zur Krankheitsbekämpfung und der Krankheitsverlauf kann sich erschweren und verlängern. Eine geschwächte Immunabwehr kann eine Erkältung verstärken und sich beispielsweise auf die Bronchien und Nasennebenhöhlen ausweiten. Auch ernste Folgeerkrankungen sind möglich. Ist die Gegenwehr des Immunsystems zu gering, können sich Viren oder Bakterien weiter im Körper ausbreiten und im schlimmsten Fall zu einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) führen.
Immer auf den Körper hören
Wer nur leichte Symptome hat und sich ohne Medikamente gesund fühlt, kann durchaus ein moderates Training mit geringer körperlicher Belastung absolvieren. Wichtig ist, immer auf die Körpersignale zu hören und die Einheit gegebenenfalls abzubrechen. Bei Erkältungssymptomen ohne Fieber sind Spaziergänge an der frischen Luft durchaus empfehlenswert, sportliche Aktivitäten sind jedoch tabu. Personen, die sich trotz fehlender Symptome unwohl fühlen, sollten sich unbedingt schonen und körperliche Anstrengung vermeiden. Bei Fieber gilt ein striktes Trainingsverbot – und zwar für jegliche Form von Sport.
Sanfter Wiedereinstieg wichtig
Für den Wiedereinstieg gilt: Je stärker der Infekt war, desto länger sollte man vor dem ersten Training pausieren. Nach einer Erkältung sollte man mindestens zwei Tage symptomfrei sein, bevor man den ersten, sanften Einstieg wagt. Nach einem grippalen Infekt mit Fieber ist eine Ruhepause von ein bis zwei Wochen ratsam. Wer sich auch dann nicht wirklich fit fühlt oder einen erhöhten Ruhepuls bemerkt, sollte noch länger mit dem Sport aussetzen. Bei einer Corona-Infektion oder einer echten Grippe kann – je nach Schwere der Erkrankung – sogar eine mehrwöchige Pause nötig sein.
Bei langanhaltenden Symptomen sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Besonders Menschen mit bekannten Herzkrankheiten und anderen Vorerkrankungen sollten vor Trainingsbeginn Rücksprache mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt halten.
