Allergien

Allergie gegen Hausstaubmilben lindern

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Mann saugt Staub unter dem Sofa
New Africa / Adobe Stock

Bei einer Hausstaubmilbenallergie treten die Beschwerden ganzjährig auf. Niesen, eine laufende oder verstopfte Nase sowie juckende, tränende Augen sind die häufigsten Symptome. Eine allergenarme Umgebung kann Abhilfe schaffen.

Eine Hausstaubmilbenallergie wird nicht durch den Hausstaub selbst, sondern durch Allergene im Kot von Hausstaubmilben ausgelöst, die durch den Hausstaub verbreitet werden. Es ist ein Irrtum, dass Hausstaubmilben nur in schmutzigen Räumen vorkommen. Sie haben nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Vielmehr sind sie natürliche Mitbewohner unserer häuslichen Umgebung.

Allergenarme Umgebung schaffen

Hausstaubmilben findet man vorwiegend in „plüschigen“ Einrichtungsgegenständen wie Betten, Teppichböden, Polstermöbeln, Vorhängen oder Kuscheltieren. Allergiker sollten versuchen, ihren Wohnraum möglichst milben- und allergenarm zu gestalten. Am wichtigsten ist das Schlafzimmer, da Menschen dort die meiste Zeit verbringenEine große Hilfe sind milbendichte Überzüge für Bettdecken, Kissen und Matratzen. Ferner kann es helfen,Staubfänger wie Polstermöbel, offene Bücherregale, kleine Kissen, Vorhänge oder Stofftiere zu entfernen. Letztere können übrigens durch einen „Besuch" im Tiefkühlschrank von Milben befreit werden. Danach wäscht man sie bei milden Temperaturen, um Kot und Milben zu beseitigen.

Hausstaubmilben lieben eine warme und feuchte Umgebung und können in einem solchen Raumklima auch leichter überleben. Deshalb sollte das Schlafzimmer nicht wärmer als 18 bis 20°C sein. Wichtig ist zudem, regelmäßig zu lüften und die Bettwäsche bei mindestens 60°C zu waschen.

Ganzjährige Symptome

Anders als bei Pollenallergien haben Betroffene das ganze Jahr über Beschwerden. Allerdings sind diese bei einer Hausstauballergie meistens schwächer. In der Regel sind die Symptome morgens und nachts am stärksten, da sich im Bett besonders viele Hausstaubmilben tummeln.

 Allergische Reaktionen der oberen Atemwege werden auch als allergischer Schnupfen oder allergische Rhinitis bezeichnet. In Industrieländern wie Deutschland ist etwa jeder Vierte von allergischem Schnupfen betroffen. Meistens treten die allergischen Reaktionen schon vor dem 20. Lebensjahr erstmals auf und halten ein Leben lang an. Kritisch wird es, wenn es bei Allergikern – meist nach vielen Jahren – zu einem sogenannten Etagenwechsel kommt. Dann verlagern sich die Beschwerden von den oberen auf die unteren Atemwege und es entwickelt sich Asthma.

Beschwerden unbedingt allergologisch abklären

Hilfe finden Betroffene bei HNO-Ärztinnen und -Ärzten mit dem Schwerpunkt „Allergologie“. In der Sprechstunde werden zunächst die Beschwerden, die Lebensumstände und die Krankengeschichte erfragt. Allergologen können mithilfe eines Allergietests prüfen, ob die Patientin oder der Patient auf bestimmte Stoffe allergisch reagiert. Mögliche allergieauslösende Stoffe werden beim Pricktest an verschiedenen Stellen auf den Unterarm aufgeträufelt. Anschließend wird die Haut dort leicht eingeritzt, damit die Stoffe in die Haut eindringen können. Treten Rötungen oder Schwellungen wie bei einem Mückenstich auf, ist dies ein Hinweis auf eine Allergie gegen den jeweiligen Stoff.

Die Beschwerden bei einer Hausstauballergie können mit verschiedenen Medikamenten behandelt werden. Dazu zählen:

  • Antihistaminika wie Loratadin und Cetirizin:
    Dabei handelt es sich um Medikamente, die die Symptome einer Allergie lindern. Manche Mittel wirken lokal in der Nase, im Auge oder auf der Haut, andere Medikamente werden als Tablette eingenommen.
  • Kortikosteroide:
    Kortikosteroide sind Hormone, die der Körper selbst in der Nebennierenrinde bildet. In künstlich hergestellter Form können sie als Medikamente bei einer Hausstaubmilbenallergie verwendet werden. Sie kommen bei mittelschweren bis schweren Beschwerden zum Einsatz, etwa in Form von Nasen- oder Asthmasprays.

     
  • Cromone oder auch Mastzellen-Stabilisatoren:
    Sie verhindern den Austritt von Histamin aus bestimmten Körperzellen, den Mastzellen. Dadurch mindern sie allergische und entzündliche Reaktionen. Sie werden als Nasenspray und meist vorbeugend angewendet, können aber auch Beschwerden lindern.

     
  • abschwellende Nasentropfen und -sprays:
    Diese Medikamente helfen akut, dürfen aber nicht länger als sieben bis zehn Tage eingenommen werden, weil sich sonst ein Gewöhnungseffekt einstellt.

Zudem gibt es sanfte Behandlungsmöglichkeiten wie salzhaltige Nasensprays oder Nasenduschen.

Betroffene, die langfristig unempfindlicher gegen die Allergene werden möchten, können sich einer spezifischen Immuntherapie unterziehen, die auch als Hyposensibilisierung bekannt ist. Ähnlich wie bei einer Impfung werden dabei regelmäßig niedrige Dosen des Allergens gespritzt oder unter die Zunge gegeben. Eine solche Therapie, die ambulant beim Allergologen durchgeführt werden kann, dauert etwa drei Jahre.