Nase

Gekrümmte Nasenscheidewand mit unangenehmen Folgen

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HNO-Arzt führt Nasenendoskopie bei einer Frau durch
Rabizo Anatolii / Adobe Stock

Täglich atmen wir zwischen 10.000 und 20.000 Liter Luft ein und aus – eine Höchstleistung auch der Nase, die wir aber selten registrieren. Ist die Nasenscheidewand jedoch verbogen, fällt nicht nur das Atmen schwer.

Die Nasenscheidewand (Nasenseptum) teilt die Nase in eine rechte und eine linke Nasenhaupthöhle. Bei einer gesunden Nase liegt sie etwa in der Mitte, sodass die beiden Haupthöhlen ungefähr gleich groß sind. Ist die Scheidewand verbogen oder verschoben, spricht man von einer Nasenscheidewandverkrümmung. Der medizinische Fachbegriff lautet Nasenseptumdeviation.

Starke Krümmung, größere Probleme

Die wenigsten Menschen haben eine ganz gerade Nasenscheidewand. Eine leichte Verkrümmung verursacht jedoch nur selten Beschwerden. Ist die Krümmung aber ausgeprägter oder befindet sich an einer ungünstigen Stelle, kann es zu Problemen bei der Nasenatmung und beim Riechen sowie zu Schnarchen, Kopfschmerzen, trockener Schleimhaut oder Nasenbluten kommen. Außerdem steigt die Gefahr von wiederkehrenden Infekten, Erkrankungen der Nasennebenhöhlen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum.

Eine Ursache für die Beschwerden ist der verengte Verbindungsweg zwischen Nase und Nasennebenhöhlen, durch den das Sekret nicht richtig abfließen kann. Ferner atmen Personen, die durch die Nase schlecht Luft bekommen, häufiger durch den Mund. Dadurch können sie die Reinigungs- und Abwehrfunktion der Nase nicht nutzen, die kleine Schmutzpartikel und Krankheitserreger unschädlich macht. Atmet jemand häufig durch den Mund, können die Partikel und Erreger leichter in die unteren Atemwege gelangen und sich dort festsetzen.

Operation bei starker Belastung

Werden die Beschwerden zur Belastung im Alltag, kommt unter Umständen eine Operation infrage. Mit der Begradigung der Nasenscheidewand soll erreicht werden, dass das Atmen durch die Nase wieder leichter fällt und Folgeerkrankungen verhindert werden. Ansprechpartner sind Fachärzte und Fachärztinnen für HNO-Heilkunde, die Betroffene kompetent untersuchen und beraten können.

In der Sprechstunde wird zunächst die Symmetrie der Nase zum Gesicht geprüft. Denn neben der Nasenscheidewand kann auch die äußere Nase sichtbar gekrümmt und eventuell behandlungsbedürftig sein. Um die Krümmung der Nasenscheidewand beurteilen zu können, wird eine Nasenspiegelung (Rhinoskopie) durchgeführt. Der HNO-Arzt untersucht die Nasenhöhle mit einem Nasenspekulum oder einem Nasenendoskop und prüft, wie stark das Septum gebogen ist. Eine Nasendurchflussmessung gibt zudem Aufschluss darüber, ob bzw. wie sehr die Atmung eingeschränkt ist. Auch eine Computertomografie (CT) kann nötig sein, insbesondere zur OP-Planung.

Liegt eine medizinische Indikation vor und wurden andere Therapien bereits erfolglos ausprobiert, kann eine operative Korrektur der Nasenscheidewand durchgeführt werden. Sie findet in der Regel unter Vollnarkose statt. Der HNO-Arzt operiert vorsichtig durch die Nasenöffnungen, damit keine sichtbaren Narben entstehen. Je nach OP-Verlauf und Diagnose kann der Patient am selben Tag wieder nach Hause gehen oder muss einen kurzen stationären Aufenthalt einplanen.

Gute Erfolgsaussichten bei Operation

Die Erfolgsaussichten sind bei richtiger Indikationsstellung sehr gut. Nach der Operation sollten sich Patienten mindestens 24 Stunden schonen und für die nächsten Wochen körperliche Belastungen vermeiden. Die Nase ist nach dem Eingriff, vor allem die Nasenspitze, noch druckempfindlich. Auch die Nasenschleimhaut braucht Zeit, um sich zu regenerieren. Nasensalben und -spülungen können den Heilungsprozess unterstützen. Normalerweise regeneriert sich die Nasen- und Schleimhautfunktion nach drei bis sechs Wochen. Der HNO-Arzt oder die HNO-Ärztin klärt individuell über die Nachsorge auf.

Patienten sollten die Nachuntersuchungen beim HNO-Arzt unbedingt wahrnehmen. Er kontrolliert die Wundheilung und kann bei Bedarf notwendige Medikamente verordnen.