Lymphknoten sind kleine, bohnenförmige Organe, die im ganzen Körper zu finden sind. Besonders deutlich sichtbar sind sie oft im Halsbereich, in den Achselhöhlen und in der Leistengegend. Sie sind Teil des Lymphsystems, welches zu den körpereigenen Abwehrsystemen gegen die Ausbreitung von Infektionen und Krebs gehört.
Teil des Immunsystems
Die Lymphknoten haben die Aufgabe, die Lymphflüssigkeit (Lymphe) zu filtern. Die Lymphe fließt durch ein Netz aus Lymphgefäßen, das den gesamten Körper durchzieht – vergleichbar etwa mit den Adern, in denen das Blut durch den Körper strömt. Während mit dem Blut Nährstoffe und andere Substanzen in das Körpergewebe gelangen, transportieren die Lymphgefäße Flüssigkeit aus dem Gewebe ab und befördern sie in die Lymphknoten. Diese filtern Bakterien, Fremdkörper, geschädigte Zellen und andere schädliche Stoffe aus der Lymphe heraus und zerstören sie. Anschließend gelangt die gereinigte Flüssigkeit über die größeren Lymphgefäße zurück in den Blutkreislauf.
Einige Lymphknoten befinden sich tief im Körperinneren, zum Beispiel im Bauchraum. Andere sitzen direkt unter der Hautoberfläche und können, wenn sie geschwollen sind, ertastet werden. Dazu gehören – wie oben erwähnt – die Lymphknoten an Kopf und Hals, in den Achselhöhlen, den Leisten und den Kniekehlen.
Schwellungen können viele Ursachen haben
Da die Lymphknoten eine wesentliche Aufgabe bei der Immunreaktion des Körpers erfüllen, gibt es verschiedenste Ursachen für eine Schwellung. Diese reichen von Infektionen über entzündliche Erkrankungen bis hin zu Krebs. Tritt die Lymphknotenschwellung nur wenige Tage und zeitgleich mit einem Infekt auf, weist dies meist auf eine gutartige Schwellung hin und ist ein Zeichen für ein funktionierendes Immunsystem. Nur sehr selten, bei etwa einem Prozent der Menschen mit geschwollenen Lymphknoten, ist eine Krebserkrankung verantwortlich. Zuweilen lässt sich die Ursache der Schwellung allerdings gar nicht feststellen. Meist verschwindet sie aber von selbst und bleibt folgenlos für den Patienten.
Wann zum Arzt?
Betroffene Patienten, die sich sonst gut fühlen, müssen nicht sofort ärztlich untersucht werden und können ohne Bedenken etwa eine Woche abwarten, ob sich die Schwellung von alleine zurückbildet. Bei folgenden Warnsignalen sollte jedoch schnellstmöglich ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden:
- Lymphknoten mit einem Durchmesser von 2 cm oder mehr
- zunehmende Schwellungen
- eitriger Lymphknoten
- harter Lymphknoten
- Risikofaktoren für eine HIV-Infektion (z. B. nach einer Nadelstichverletzung) oder Tuberkulose
- hohes oder länger anhaltendes Fieber
- ungeklärter Gewichtsverlust
Befinden sich die geschwollenen Lymphknoten im Kopf-Hals-Bereich, sind HNO-Ärztinnen und -Ärzte die passenden Ansprechpartner.