Infekte

Honig: Gesundheits-Booster oder Kalorienbombe?

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Person tut Honig in einen Becher Tee
Gpoint Studio / Adobe Stock

Tee mit Honig ist ein Klassiker in der Erkältungszeit. Während die einen ihn als wohltuenden Gesundheits-Booster empfehlen, halten andere ihn lediglich für eine Zuckerbombe. Aber wer hat denn nun recht?

Die Wahrheit liegt in der Mitte: Honig ist zwar zuckerreich, hat aber eine lindernde Wirkung bei Halsschmerzen und Hustenreiz. Er beruhigt gereizte Schleimhäute und hilft auf natürliche Weise gegen Erkältungsbeschwerden – sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen.

Kein Honig für Babys

Für Säuglinge und Kleinkinder ist Honig tabu, denn er kann Bakteriensporen (Clostridium botulinum) enthalten. Treffen diese auf eine noch nicht ausgereifte Darmflora, besteht das Risiko, dass sich das Bakterium im Darm ansiedelt und dort lebensbedrohliche Gifte produziert. Bei älteren Kindern und gesunden Erwachsenen wird die Vermehrung des Bakteriums von einer stabilen Darmflora verhindert. Vorsicht geboten ist auch bei Menschen mit schwachem Immunsystem.

Den hitzeempfindlichen Enzymen im Honig wird eine antibakterielle Wirkung zugeschrieben. Eines dieser Enzyme, die Glukose-Oxidase, bildet aus dem Zucker des Honigs Wasserstoffperoxid, das keimhemmende Eigenschaften hat. Diese können wir uns bei Erkältungskrankheiten zunutze machen.

Manuka-Honig, der Star unter den Honigen

Als Superheld unter den Honigsorten gilt der Manuka-Honig. Anders als Speisehonige aus dem Supermarkt kann er auch medizinische Zwecke erfüllen. Manuka-Honig stammt aus Neuseeland oder Australien und enthält neben dem keimhemmenden Wasserstoffperoxid hohe Mengen an antibakteriell wirksamem Methylglyoxal, einem Abbauprodukt von Zucker. Ihm wird eine hohe antibakterielle Wirkung nachgesagt. Manuka-Honig soll bei Entzündungen, Magen-Darm-Problemen und Erkältungen helfen.

Honig allgemein enthält antioxidativ wirkende sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole und Flavonoide, die im menschlichen Körper negativen Oxidationsprozessen entgegenwirken können. Wahrscheinlich senken diese Stoffe das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ferner weisen zahlreiche vorklinische Studien sowie Humanstudien darauf hin, dass Honig eine schützende Wirkung gegen das metabolische Syndrom hat.

Alles in Maßen

Uneingeschränkt empfehlen kann man den Verzehr von Honig allerdings nicht, denn das süße Gold ist vor allem ein kalorienhaltiger Energielieferant. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, pro Tag maximal 50 g Zucker zu sich zu nehmen. Deshalb sollte Honig – wie viele andere Dinge auch – nur in Maßen genossen werden.