KinderHören

Vorsicht vor Kopfhörern

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Junge Frau mit Kopfhörern
Valerii Honcharuk/Adobe Stock

Ob in der U-Bahn, beim Joggen oder an der Haltestelle – Menschen mit Kopfhörern sind aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken. Doch gerade in lauten Städten kann die Nutzung von Kopfhörern zu gesundheitlichen Schäden führen.

Das Angebot der Streaming-Dienste an Musik, Podcasts und Hörbüchern wird immer größer. Natürlich wollen die Nutzer die zu Hause angefangenen Folgen unterwegs gerne zu Ende hören. Doch während man in den eigenen vier Wänden noch mit einer gesunden Lautstärke startet, dreht man die Lautstärke bei steigendem Umgebungslärm immer weiter auf. Dies ist gefährlich und kann langfristig zu irreparablen Hörschäden führen.

Art der Kopfhörer irrelevant

Dabei ist es egal, ob man sogenannte In-Ear-Kopfhörer zum Einstecken in die Ohrmuschel oder klassische Modelle mit einem Bügel verwendet. Die Meinungen darüber, ob sogenannte Noise Cancelling Kopfhörer, die den Umgebungslärm ausblenden, die unbedenklichere Alternative sind, gehen auseinander.

Entscheidend ist, wie viel Schallenergie am Ohr ankommt und wie lange die Belastung dauert. Durch starke Schallwellen werden vor allem die feinen Haarzellen im Innenohr, die Sinneszellen, geschädigt. Dabei ist nicht nur die Momentanbelastung gefährlich, sondern auch die wiederholte Belastung ohne Erholungsphase. So erfordern beispielsweise sechs Stunden Discolautstärke eine doppelt so lange Ruhepause. Ist die Schallbelastung dauerhaft zu hoch, werden die Sinneszellen (Haarzellen) beschädigt. Da sich diese nicht erneuern, wird das Gehör dauerhaft beeinträchtigt.

Kinder und Jugendliche besonders gefährdet

Prinzipiell sind Kinder- und Erwachsenenohren gleichermaßen gefährdet. Eltern sollten bei Kindern und Jugendlichen aber unbedingt auf die Lautstärke achten, da diese besonders häufig Smart­phones, Tablets und Computer mit Kopfhörern nutzen. Dauerhafter Lärm über 85 Dezibel – das entspricht etwa dem Geräuschpegel an einer Hauptverkehrsstraße – sollte auf jeden Fall vermieden werden.

Außerdem gilt Lärm neben Luftverschmutzung als größtes umweltbedingtes Risiko auch für weitere Erkrankungen. Er erzeugt Stress und wird u.a. mit koronaren Herzerkrankungen, Herzinfarkten, Schlaganfällen sowie Bluthochdruck in Verbindung gebracht.