Schwindel ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom verschiedener Grunderkrankungen. Er tritt sowohl in Form wiederkehrender Anfälle als auch chronisch anhaltend auf. Dabei unterscheidet man zwischen Trunkenheitsgefühl sowie Dreh- und Schwankschwindel. Begleiterscheinungen können Übelkeit und Erbrechen sein. Die Ursachen hierfür sind ebenfalls vielfältig. So kann Schwindel u. a. durch Störungen des Herzens, des Stoffwechsels, durch Medikamente oder Giftstoffe, durch Verletzungen oder auch durch psychische Störungen hervorgerufen werden.
Achtung: Sturzgefahr
Bei den betroffenen Patienten muss so schnell wie möglich die richtige Diagnose gestellt und eine effektive Therapie eingeleitet werden, da die Sturzgefahr bei Schwindelerkrankungen deutlich erhöht ist. Auch die Fahrtauglichkeit ist oft nicht mehr gegeben. Gerade ältere Menschen bleiben aus Angst vor Stürzen häufig zu Hause. Dieser Rückzug führt dazu, dass die Betroffenen unter Einsamkeit leiden, depressiv werden und sich mehr und mehr isoliert fühlen.
Da die Auslöser von Schwindel vielfältig sind, ist eine gründliche Untersuchung durch einen Facharzt oder eine Fachärztin für HNO-Heilkunde unerlässlich. Zu Beginn der Untersuchung erfolgt eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin erkundigt sich, wie sich der Schwindel äußert, welche Symptome dabei auftreten und welche Begleiterscheinungen es gibt. Da auch Arzneimittel die Ursache sein können, ist ein genaues Bild über bestehende medikamentöse Einnahmen erforderlich. Zusätzlich werden Schwindelpatienten ausgiebig einer körperlichen Untersuchung unterzogen. Hierbei werden u. a. Blutdruck, Puls und die Augenbewegungen geprüft.
Aussichtsreiche Therapieoptionen
Schwindel muss nicht hingenommen werden und ist oftmals gut therapierbar. Die Möglichkeiten reichen von einer medikamentösen Behandlung über Physiotherapie, Chirotherapie und Akupunktur bis hin zu einer Psychotherapie. Als besonders effektiv bei anhaltendem Drehschwindel sowie bei Lagerungsschwindel haben sich physiotherapeutische Maßnahmen erwiesen. Dabei können gezielt Korrekturbewegungen eingeübt werden, um Stand- und Gangunsicherheiten auszugleichen. Überdies kann das Gehirn durch Lagerungstraining lernen, Schwindelsymptome zu unterdrücken. Bei chronischem Schwindel kann psychotherapeutische Unterstützung hilfreich sein, da dieser oft mit großem Leidensdruck verbunden ist.
Welche Methoden zur Anwendung kommen und wie die Behandlung letztlich durchgeführt wird, hängt von den jeweils zugrunde liegenden Ursachen ab und ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Leider werden manche effektive Behandlungsmethoden nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen und müssen vom Patienten getragen werden. Sie werden nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) berechnet. Auskünfte dazu erhalten Patienten in ihrer HNO-Facharztpraxis.