Generell ist es immer gut, das Gehör vor Lärm zu schützen. Bei Konzerten ist ein Schutz vor allem für die Musiker empfehlenswert. Denn eigentlich sollte ein Konzert so ausgesteuert sein, dass es das Gehör des Publikums nicht gefährdet und kein Schutz notwendig ist. Laute Konzerte im Freien sind für die Ohren zudem deutlich besser als Veranstaltungen in geschlossenen Räumen.
Angepasster Gehörschutz vs. Schaumstoffstöpsel
Konzertbesucher, denen große Lautstärken unangenehm sind oder die dazu neigen, mit Piepsen oder einem dumpfen Gefühl im Ohr zu reagieren, sollten auf jeden Fall einen Lärmschutz tragen. Dies können ganz einfache Schaumstoffstöpsel aus der Drogerie sein. Auf Festivals werden inzwischen auch immer öfter Ohrstöpsel kostenlos verteilt. Angepasster Gehörschutz vom Akustiker ist teurer, hat aber den Vorteil, dass der Sound besser ist.
So richtig gefährlich wird Lärm ab einer regelmäßigen Dauerbeschallung von mehr als 85 Dezibel. Der Schall gelangt zunächst über den Gehörgang, das Trommelfell und die Gehörknöchelchen in die Innenohrschnecke. Dort wird er von den Haarzellen in Nervenimpulse umgewandelt. Wenn es – wie bei einem Rockkonzert – sehr laut ist, werden die empfindlichen Gehörzellen (meist vorübergehend) außer Gefecht gesetzt. Gibt man ihnen jedoch eine Lärmpause, können sie sich wieder erholen. Deshalb ist es sehr wichtig, sich sofort zurückzuziehen und für eine gute Durchblutung ausreichend Wasser zu trinken, sobald das Ohr piept oder man nicht mehr richtig hört.
Hörtest bei bleibenden Beschwerden
Wer nach einem Konzert ein Pfeifen (Tinnitus) im Ohr hat oder schlechter hört, kann zunächst abwarten, ob die Beschwerden von alleine wieder verschwinden. Vielfach regeneriert sich das Ohr von selbst. Bleiben die Beschwerden bestehen, sollte man unbedingt zeitnah einen HNO-Arzt aufsuchen und einen Hörtest machen.