Wartezimmer-Blog

Notrufnummern: 116 117 oder 112?

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Rettungskräfte und Krankenwagen
Kzenon / Adobe Stock

Rettungsdienste beklagen immer wieder, dass der Notruf durch unnötige oder irrtümliche Anrufe blockiert wird. Doch wann genau wählt man eigentlich den Notruf und wann die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes?

Der ärztliche Bereitschaftsdienst ist unter der bundesweiten Rufnummer 116 117 erreichbar. Er richtet sich an Patientinnen und Patienten, die außerhalb der regulären Sprechstundenzeiten – also abends, am Wochenende oder an Feiertagen – dringend ärztliche Hilfe benötigen. Der Service ist für Personen da, die nicht lebensbedrohlich erkrankt sind, die aber mit ihren Beschwerden auch nicht bis zur nächsten regulären Sprechstunde warten können. Dazu zählen beispielsweise 

  • hohes Fieber,
  • Magen-Darm-Erkrankungen,
  • Harnwegsinfekte oder
  • starke Hals- und Ohrenschmerzen.

Bereitschaftsdienst durch niedergelassene Ärzte

Die Nummer 116 117 ist für Anrufende kostenfrei – egal, ob sie vom Festnetz, Mobiltelefon oder über das Internet angewählt wird. Einzige Voraussetzung ist, dass der Anruf über eine inländischen Telefonanschluss erfolgt. Das Fachpersonal in den Leitstellen ist darin geschult, die medizinische Dringlichkeit zu beurteilen, sodass echte Notfälle direkt an den Rettungsdienst weitergeleitet werden.

Der Bereitschaftsdienst wird von den niedergelassene Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen aus der jeweiligen Region bestritten. Um sich für die Aufgaben des Bereitschaftsdienstes zu qualifizieren, nehmen sie regelmäßig an Fortbildungen teil. Die diensthabenden Ärzte und Ärztinnen behandeln Patienten entweder in der eigenen Praxis oder in einer Bereitschaftspraxis. Wenn der Gesundheitszustand es nicht zulässt, ist auch ein Hausbesuch möglich.

112 nur bei echten Notfällen wählen

Bei echten medizinischen Notfällen wählt man die 112, die Nummer der Feuerwehr oder des Rettungsdienstes. Dies ist der Fall, wenn

  • ein schwerer Unfall passiert ist,
  • jemand nicht ohnmächtig oder bewusstlos ist,
  • jemand Anzeichen für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zeigt,
  • sich jemand schwere Verbrennungen zugezogen hat,
  • sich jemand vergiftet hat oder
  • jemand einen allergischen Schock erlitten hat.

Auch wenn die Situation unklar ist, aber lebensbedrohlich sein könnte, kann die 112 angerufen werden. Die 112 ist europaweit kostenfrei erreichbar, auch vom Mobiltelefon und selbst ohne Mobilfunknetz.