Wer unter einer Lebensmittelunverträglichkeit oder einer Lebensmittelallergie leidet, muss in der Weihnachtszeit besonders aufpassen. Denn in vielen weihnachtlichen Leckereien sind Nüsse verarbeitet, die allergische Beschwerden hervorrufen können, allen voran Haselnüsse. Besonders heimtückisch sind winterliche Süßwaren, denen man nicht ansieht, dass sie Nüsse enthalten. Dazu gehören einige Lebkuchensorten, Nougat oder Marzipan. Allergiker sollten diese Lebensmittel deshalb mit Vorsicht genießen oder ganz meiden.
Kreuzallergien trüben Lebkuchengenuss
Allergische Reaktionen nach dem Griff in die Keksdose sind leider auch aus anderen Gründen keine Seltenheit. Viele Pollenallergiker reagieren nämlich auch auf weihnachtliche Gewürze wie Zimt, Vanille und Anis. Schuld ist eine Kreuzallergie, bei der Heuschnupfenpatienten eine Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel entwickeln. Eine Kreuzreaktion ist umso wahrscheinlicher, je ähnlicher sich die jeweiligen Allergene sind. Personen, die gegen Baumpollen (Birke, Hasel, Erle, Buche) oder Beifuß allergisch sind, reagieren möglicherweise auch auf Anis, Koriander, Zimt, Pfeffer oder Vanille.
Die Reaktionen können unterschiedlich stark ausfallen. Symptome wie Juckreiz im Mund oder Hautausschlag sind zwar ungefährlich, aber lästig und ein deutliches Warnsignal. Es kann aber auch zu einem Anschwellen der Atemwege und Luftnot kommen. Im schlimmsten Fall reagiert der Körper mit einem anaphylaktischen Schock, einem Kreislaufzusammenbruch, der lebensgefährlich werden kann.
Selbst backen
Tückisch für Allergiker ist die Zusammensetzung des klassischen Lebkuchengewürzes. Dieses besteht meist aus Anis, Nelken, Koriander, Zimt, Kardamom, Pfeffer und Piment. Während die Inhaltsstoffe bei abgepackter Ware gekennzeichnet sind oder beim Bäcker erfragt werden können, wird es bei Weihnachtsfeiern oder auf Weihnachtsmärkten schwieriger. Der sicherste Weg ist: selbst backen. Dann kann man Allergene durch andere Lebensmittel ersetzen.
Allergiker schützen sich selbst am besten, indem sie ihre Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien möglichst genau kennen. Dazu ist auch keine langwierige Detektivarbeit nötig. Viele HNO-Ärztinnen und -Ärzte bieten allergologische Sprechstunden an und können Betroffene professionell unterstützen.