Schnee besteht zu 100 Prozent aus Wasser und ist damit – wie Wasser – vollkommen geruchsneutral. Dass wir trotzdem glauben, dass Schneeflocken eine eigene Duftnote haben, hat einen ganz einfachen Grund:
Bei Schneefall wird – genau wie bei Regen – die Luft gereinigt, da die Flocken Staub und andere Partikel beim Fallen aufnehmen. Während bei Regen oft ein charakteristischer Geruch in der Luft liegt, der durch die aufgewirbelte Luft am Boden entsteht, fällt Schnee ruhiger und bleibt auf dem Boden liegen. Dadurch wird verhindert, dass Geruchspartikel aufsteigen können. Der Geruch, den wir wahrnehmen, ist letztendlich nicht der Schnee selbst, sondern die besonders kalte, klare und reine Luft, die mit dem Schneefall verbunden ist. Diese Luft hat keinen Geruch. Aber da wir diesen frischen Duft nach Nichts selten erleben, nehmen wir ihn intensiver wahr.
Eingeschränkter Geruchssinn im Winter
Ferner kann unser Geruchssinn im Winter etwas reduziert sein. Denn extreme Temperaturen, egal ob heiß oder kalt, können unsere nasalen Sinnesrezeptoren beeinträchtigen. So wird bei Kälte beispielsweise mehr Nasensekret produziert, das eine vorübergehende Verstopfung verursachen kann. Diese reduziert wiederum den Luftstrom und beeinträchtigt möglicherweise unsere Riechfähigkeit.
Unter diesen Umständen nehmen wir natürlich nur die stärkeren Gerüche, wie etwa das Aroma von Nadelbäumen, gut wahr. So kann es sein, dass wir Schneefall mit dem Duft nach Tannen assoziieren.