Bis vor wenigen Jahren galt der Winter als Verschnaufpause für Pollenallergiker. Oft begannen die Beschwerden erst im März. Doch mittlerweile verläuft die Allergiesaison immer länger und intensiver. Manchmal geht es bereits nach den Weihnachtsfeiertagen los. In Kombination mit Erkältungswellen ist es mitunter schwer, zwischen einem leichten Infekt und einer Allergie zu unterscheiden.
Hasel und Erle fliegen schon
Zu den ersten Pollen, die bereits im Umlauf sind, gehören Hasel und Erle. Wer unter einer entsprechenden Allergie leidet, bemerkt die Auswirkungen durch juckende Augen, eine laufende Nase und häufiges Niesen. Symptome, die lange Zeit erst im Frühjahr beobachtet wurden.
Die milderen Temperaturen der letzten Jahre haben dazu geführt, dass sich die Blühzeiten zunehmend nach vorne verschieben. Vor allem Haselsträucher reagieren darauf und setzen ihre Pollen frei, sobald es wärmer wird. Bereits Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius reichen aus, um den Blühprozess in Gang zu setzen. Aufgrund des aktuellen Wintereinbruchs verläuft der Saisonstart diesmal jedoch gemäßigter als in den beiden Vorjahren.
Saisonverlauf witterungsabhängig
Der weitere Verlauf der Pollensaison ist schwer abzusehen, da er stark witterungsabhängig ist und regional unterschiedlich sein kann. Im März müssen Allergiker jedoch mit dem Flug von Birkenpollen rechnen, die zu den häufigsten Allergieauslösern gehören. Informationen bieten verschiedene Pollenflugkalender und -vorhersagen, die online abrufbar oder als App erhältlich sind.
Betroffene können schon jetzt mit der Prävention beginnen, um schwere Symptome zu vermeiden. Besonders effektiv ist die medikamentöse Therapie mit Antihistaminika, die die Beschwerden lindern. Hausmittel wie Nasenspülungen sind leider oft nicht ausreichend, können aber unterstützend wirken. Da die Pollen überall sind, auch in den Städten, ist es kaum möglich, ihnen aus dem Weg zu gehen. Hilfreich ist es jedoch, die Haare vor dem Schlafengehen zu waschen und getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer aufzubewahren. Langfristig helfen kann eine Hyposensibilisierung, die allergologisch ausgebildete HNO-Ärztinnen und -Ärzte anbieten. Sie sind auch die ersten Ansprechpartner für Allergiker und können diese sachkundig beraten.