Allergien

Katzenallergene besonders aggressiv

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Weiße Katze, niesende Frau
Kawee / Adobe Stock

Katzen lösen am häufigsten von allen Haustieren Allergien aus. Anders als vielfach angenommen sind aber nicht die Katzenhaare schuld daran.

Bei einer Katzenallergie findet eine Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte Eiweiße statt, die von Katzen abgegeben werden. Das Hauptallergen der Katze trägt die Bezeichnung Fel d 1. Die Eiweiße befinden sich im Speichel oder Urin des Tieres sowie im Sekret der Haut- und Talgdrüsen und in der Tränenflüssigkeit. Durch das tägliche Putzen und Lecken verteilen die Katzen die Eiweiße auf ihrem Fell. So gelangen die Allergene über Katzenhaare und Staubpartikel in die Raumluft. Bei manchen Menschen genügen schon kleinste Mengen, um die Schleimhäute und Atemwege zu reizen und allergische Reaktionen auszulösen. 

In der Regel reagieren Menschen mit einer Katzenallergie auf alle Arten von Katzen allergisch. Da aber verschiedene Katzenrassen leicht veränderte Varianten des Eiweißes produzieren und sich damit das Allergen geringfügig unterscheidet, kann es sein, dass eine Person nur auf eine bestimmte Katzenart allergisch reagiert. Wer jedoch einmal eine allergische Reaktion auf Katzen gezeigt hat, muss danach in den meisten Fällen dauerhaft mit einer Allergie rechnen. Die gilt sogar für Raubkatzen wie Tiger oder Löwen. Übrigens produzieren Kater größere Menge an Fel d 1 als weibliche Katzen. Am höchsten ist die Menge bei geschlechtsreifen, unkastrierten Katern.

Überreaktion des Immunsystems

Bei einer Allergie handelt es sich um eine Fehlfunktion des Immunsystems. Allergiker zeigen eine übersteigerte Reaktion der körpereigenen Abwehr auf Eiweiße, die im Grunde genommen harmlos sind. Im Idealfall sollten Betroffene den Kontakt zu Katzen meiden. Allergiker, die bei einem Tierbesitzer zu Besuch sind, können ihre Symptome mit antiallergischen Tabletten oder Nasensprays lindern.

Schwieriger wird es, wenn bereits eine Katze im eigenen Haushalt lebt. Bleibt der tägliche Kontakt bestehen und lässt man die Allergie unbehandelt, können sich die Symptome verschlimmern – bis hin zu einem Asthma bronchiale.

Bei folgenden Symptomen sollten Menschen, die häufig in Kontakt mit Katzen kommen, unbedingt einen Allergietest machen lassen:

  • Gerötete, tränende und brennende Augen
  • Nies- und Hustenreiz
  • Kratzen im Hals
  • allergischer Schnupfen
  • Schwellungen, Juckreiz und Rötungen der Haut
  • Konzentrations- und Schlafstörungen
  • Atemnot und allergisches Asthma

Viele HNO-Ärztinnen und -Ärzte sind allergologisch ausgebildet und können einen Allergietest (Pricktest) in ihrer Praxis durchführen. Dabei werden Allergenlösungen auf den Unterarm getröpfelt und die Haut wird oberflächlich leicht eingeritzt. Liegt eine Allergie vor, löst die Flüssigkeit in kurzer Zeit eine Reaktion in Form einer Rötung oder juckenden Quaddel aus. Darüber hinaus kann ein Bluttest durchgeführt werden, bei dem das Vorhandensein von Antikörpern untersucht wird.

Hilfreiche Maßnahmen bei Symptomen

Bei leichten Beschwerden können Katzenbesitzer versuchen, ihre Allergie in Schach zu halten, indem sie das Tier konsequent aus ihrem Schlafzimmer verbannen, denn hier hält man sich die meiste Zeit am Stück auf. Zudem sollte mit Tierhaaren belastete Kleidung außerhalb des Schlafzimmers aufbewahrt werden. Häufiges Reinigen der Wohnung (insbesondere Saugen und Wischen) verringert die Menge an Tierhaaren merklich.

Eine andere Option ist die Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie), die üblicherweise bei besonders starken Beschwerden infrage kommt. Sie setzt an der Wurzel des Problems an, indem das Immunsystem schrittweise an die Allergene gewöhnt wird, bis es diese akzeptiert oder weitestgehend toleriert. Eine Garantie, dass die Desensibilisierung erfolgreich ist, gibt es allerdings nicht. 

Hilft auch diese Maßnahme nicht, bleibt nur die Trennung vom Tier – so traurig dies auch ist. Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine Katze anzuschaffen, sollte deshalb vorab viel Zeit mit Katzen in geschlossenen Räumen verbringen. So kann eine mögliche Allergie frühzeitig identifiziert werden und man steht als Tierbesitzer nicht irgendwann vor der schweren Entscheidung, ein geliebtes Tier weggeben zu müssen.