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Taucher: Regelmäßig zum Gesundheitscheck

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Taucherin mit Tauchausrüstung im Gewässer
Josh Liberman / Adobe Stock

Tauchen wird als Sport und Urlaubsaktivität immer beliebter. Doch nur wer fit und gesund ist, besteht den tauchsportärztlichen Check. Das gilt insbesondere auch für die Gesundheit der Ohren.

Um an einem Tauchkurs teilzunehmen oder im Urlaub eine Tauchausrüstung ausleihen zu können, benötigt man ein gültiges Tauglichkeitszertifikat der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM). Damit soll Tauchunfällen vorgebeugt werden. Die GTÜM empfiehlt regelmäßige medizinische Kontrollen, wobei die Untersuchungsintervalle vom Lebensalter abhängen:

  • Kinder zwischen 8 und 15 Jahren: spätestens nach einem Jahr
  • Personen zwischen 16 und 39 Jahren: spätestens nach drei Jahren
  • Personen ab 40 Jahren: spätestens nach einem Jahr

Das Zertifikat darf von allen Ärzten ausgestellt werden, die sich an die aktuellen Empfehlungen der GTÜM halten. Die Gesellschaft stellt hierfür eine Datenbank mit tauchmedizinisch qualifizierten Ärzten zur Verfügung. 

Tauchtauglichkeit: Umfangreiche Untersuchung

Bestandteile der Untersuchung sind die Erhebung der kompletten Krankheitsvorgeschichte sowie eine körperliche Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung des Hals-, Nasen-, Ohrenbereiches, der Brustorgane (Herz, Lunge), des Nervensystems und des Sehvermögens. Darüber hinaus sind ein Ruhe-EKG bzw. ein Belastungs-EKG sowie die Messung der Lungenfunktion vorgesehen.

Trommelfelldefekte und chronische Entzündungen im Ohrbereich – vor allem am Mittelohr – führen in der Regel dazu, dass der Tauglichkeitstest nicht bestanden wird. Durch den Druck unter Wasser können vorbelastete Menschen häufig den Druckausgleich nicht herbeiführen. Zudem besteht die Gefahr eines Trommelfellrisses, wenn das Trommelfell schon vorgeschädigt ist. Auch für Personen mit eingeschränkter Lungenfunktion, Epilepsie sowie Herzrhythmusstörungen und Herzfehlern ist das Tauchen zu riskant und aus medizinischer Sicht leider ausgeschlossen.

Um Unfälle zu vermeiden, ist ein Mindestmaß an körperlicher Fitness und vor allem Routine beim Tauchen entscheidend. Technisches Versagen der Ausrüstung ist seltener verantwortlich für Unfälle als eine falsche Einschätzung einer Situation und eine daraus folgende falsche Reaktion des Tauchers. Wer also nur im Urlaub die Gelegenheit zum Tauchen hat, sollte zwischendurch regelmäßig schwimmen gehen – auch mit Flossen.