Zunächst einmal gibt es einen anatomischen Unterschied: Die Anzahl an Geruchsrezeptoren in der Nasenschleimhaut ist bei Männern und Frauen ungefähr gleich. Frauen haben jedoch im Riechkolben, einem Teil des Gehirns, fast 50 Prozent mehr Nervenzellen. Dadurch kann ihr Gehirn empfangene Geruchsreize besser wahrnehmen und unterscheiden.
Mit zunehmendem Alter verstärken sich die Unterschiede noch. Ab Mitte 50 nimmt die Riechleistung von Männern ab und sie nehmen Gerüche zunehmend schwächer wahr. Gesunde Frauen hingegen können bis ins hohe Alter oft noch gut riechen.
Düfte benennen und zuordnen
Ob es für die bessere Riechleistung von Frauen evolutionäre Gründe gibt, ist nicht endgültig geklärt. Untersuchungen der Gehirnströme haben gezeigt, dass Frauen stärker auf Gerüche reagieren. Sicher ist, dass Frauen Düfte besser benennen und zuordnen können. Dies könnte an der ihnen zugeschriebenen Fähigkeit liegen, Eindrücke und Gefühle besser ausdrücken zu können.
Die Unterscheidung und Beschreibung von Gerüchen ist zudem eine Übungssache. So können Männer, die als Köche oder Parfümeure arbeiten, besser riechen als ihre Geschlechtsgenossen, die in anderen Berufen tätig sind.