Hals & Stimme

HPV-Impfung kann Kopf-Hals-Tumoren verhindern

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Arzthelferin impft Mädchen
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Mit der Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) können verschiedene Tumoren verhindert werden. Dies gilt in erster Linie für das Zervixkarzinom, die Impfung kann aber auch Kopf-Hals-Karzinome verhindern.

Im internationalen Vergleich liegt Deutschland bei den Impfraten weit zurück. Das Bewusstsein für Kopf-Hals-Karzinome, aber auch für die HPV-Krebsimpfung, ist hierzulande noch gering. Dabei kann die Impfung nicht nur bösartige HPV-induzierte Neubildungen – wie Gebärmutterhalskrebs oder Tumoren im Kopf-Hals-Bereich – verhindern, sondern auch gutartige Papillome sowohl im Genitalbereich als auch im HNO-Bereich.

Zunahme von Kopf-Hals-Karzinomen

Zunächst war die Impfung ausschließlich für Mädchen empfohlen worden, um in erster Linie Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen zu verhindern. Seit 2018 gilt eine überarbeitete Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts, wonach die Impfung gegen humane Papillomviren auch für alle Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren vorgesehen ist. Hintergrund der Maßnahme ist die fehlende Herdenimmunität, die aufgrund der geringen Impfraten nicht erreicht wurde, sodass Jungen und Männer nicht vor HPV-assoziierten Erkrankungen geschützt sind. Zudem haben die HPV-assoziierten Kopf-Hals-Karzinome in verschiedenen Regionen Europas und der USA zugenommen.

Die HPV-Impfung für Mädchen und Jungen ist Teil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Empfehlung der STIKO bezieht sich auf Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 14 Jahren, wobei bis zum 18. Geburtstag nachgeimpft werden kann. Idealerweise wird die Immunisierung vor der Aufnahme erster sexueller Kontakte durchgeführt. Die STIKO empfiehlt zwei HPV-Impfungen im Abstand von mindestens fünf Monaten. Jugendliche, die 15 Jahre oder älter sind, benötigen drei Impfungen.

Gute Ergebnisse in anderen Ländern

Die Impfraten in Deutschland sind vergleichsweise niedrig. In Ländern, in denen die HPV-Impfung stärker genutzt wird und auch schon seit längerem für beide Geschlechter angeboten wird, beispielsweise in Australien, kann eine massive Reduktion aller HPV-assoziierten Erkrankungen beobachtet werden. So hat sich eine Eindämmung der Kehlkopfpapillomatose, einer gutartigen Geschwulst im Halsbereich, in den Impfkohorten gezeigt.